Ein Kurzbericht über eine faszinierende Gegend
Als ich 1976 einen Zwingernamen beantragte, hatte ich als erste und zweite Wahl schöne,
wohlklingende Namen ausgewählt und erst als dritte Wahl - mehr aus Jux mit dem Finger über
die Landkarte - d'Oaxaca. Dieser unaussprechliche Name wurde mir dann zugeteilt. Mit den
Jahren kristallisierte sich bei mir der Wunsch heraus, diese Gegend auch einmal zu sehen,
zumal ich von einigen Bekannten, die schon mal dort waren, nur hörte, wie schön es dort sei.
In diesem Jahr erfüllte sich mein Wunsch. Ich konnte eine Rundreise buchen "Auf den Spuren der Eroberer", mit Stationen wie Mexico-City - Puebla - Oaxaca - San Cristobal - Palenque - Merida - Cancun u.a. Darin als Pflichtprogramm natürlich die berühmten Tempelanlagen Teotihuacan, Cacaxtla, Monte Alban (Oaxaca), Mitla, Uxmal, Chichen Itza und Tulum.
Geschichtliches: Oaxaca ist einer der interessantesten Bundesstaaten Mexicos. In sehr früher Zeit entstanden innerhalb seiner Grenzen die Zivilisationen der Zapoteken und Mixteken, Gründer von Städten, die aufgrund des Handelsaustausches im Leben des präkolumbischen Mexikos großen Einfluss hatten. Zwischen 1325 und 1521, der Blütezeit der Militärmacht des Imperiums Mexica, dehnten die Azteken ihre Herrschaft auf ganz Mesoamerika aus, wobei sie beim Eintreffen in Oaxaca die ganze Region eroberten. Die Anfänge der Kolonialzeit gehen zurück auf das Jahr 1521, in dem die spanischen Eroberer in das Territorium der Mixen und Mixteken eindrangen, diese unterwarfen und die Stadt, die die Azteken Huaxyacac nannten, besetzten. 1529 wurde Hernan Cortés vom Kaiser Carlos V zum "Marqués del Valle de Oaxaca" ernannt, was zur Verbreitung des Evangeliums führte. Der Staat Oaxaca wurde während des Unabhängigkeitskrieges zum Schauplatz bedeutender Kämpfe. Nach Vollziehung der Unabhängigkeit im Jahre 1821 wurde Oaxaca 3 Jahre später zum Bundesstaat erklärt.
Das erste, was mir auffiel, war, dass es De Oaxaca heissen muss. Man spricht es "de whachaka" aus. Ich erlebte Oaxaca als eine bunte Stadt mir ihren fröhlichen und quirligen Bewohnern.
Der Zocalo (Marktplatz) von Oaxaca
Oaxaca hat einen faszinierenden, für uns Westeuropäer kaum vorstellbaren Markt, auf dem es alles zu kaufen gibt, von der CD über Korbwaren zu Fleisch, Obst, Gemüse u. Blumen.. Die Stände stehen dicht an dicht und es sind nur schmale Gänge zum Durchlaufen vorhanden. Das Ganze ist überdacht und so groß, dass man sich ohne weiteres verlaufen kann.
Es gibt einige schöne Kirchen mit viel vergoldetem Stuck (für unseren Geschmack schon zu viel Gold), viele nette Läden und auf dem Zocolo ein buntes Treiben mit Schmuck- und Souvenirverkäufern, Luftballons, Blumen und vielem mehr. Was ich dort aber nicht gesehen habe, waren Katzen - dafür viele, viele Hunde, die zwar durch die Straßen stromern, aber doch irgendwohin gehören. Es muss aber auch Katzen geben, da es in den kleinen Supermärkten - man glaubt es kaum - Whiskas zu kaufen gibt.
Kirche und Kloster Santo Domingo
Rosaria Kirchenschiff in Puebla
Nahe der Stadt San Cristobal besuchten wir ein Indio-Dorf namens Chamula. Dort leben noch echte Indios, die sich zum Beispiel nicht fotografieren lassen, weil sie glauben, dass dadurch ihre Seele gestohlen wird. Dort gibt es ebenfalls eine üppig bunten Markt - Handeln ,Verkaufen und Kaufen ist sowieso die Lieblingsbeschäftigung der Mexikaner. Und in diesem Dorf sah ich tatsächlich die erste Katze in einem Fenster liegen.
Es gäbe natürlich noch viel mehr zu berichten, aber das nähme größere Ausmasse an. Zum Abschluss daher noch ein Bild einer Tempelanlage in Palenque mitten im Urwald - das muss ja sein!
Hier sind doch einige Fotos mehr , nicht mehr aus Oaxaca, sondern aus dem südlichen Mexico
ein toller Überblick über Palenque
ein Relieff in der Anlage Palenque
das Beweisfoto, ich bin tatsächlich hinaufgekraxelt
ein Leguan in den Ruinen , lebendig !
der berühmte Chac Mool in der Mitte zu sehen
und hier haben wir den traumhaften Karibikstrand in Cancun